Texing (Texingtal)


Gemeinde Texingtal

Ortsgeschichte

Die Gemeinde Texing liegt m Tal der oberen Mank. Seit 1971 bildet Texing mit St. Gotthard und Plankenstein die Großgemeinde Texingtal. Der Ortsname Texing leitet sich vermutlich von der Grundform des slawischen Personennamens Tes-oder Tesin- ab. Die im 12. und 13 Jahrhundert genannte Familie der Tessingen oder Tehsing ist urkundlich schwer fassbar, auch über die Lage ihrer Burg können nur Vermutungen angestellt werden. Isengrimm von Texing, ein Dienstmann des Grafen Friedrich von Peilstein, stiftete ein Benefizium für die Kapelle, welche mit Zustimmung des Bischofs Wolfger von Passau im Jahr 1200 von der Mutterkirche St. Leonhard am Forst abgetrennt wurde. Texing war neben St. Gotthard einer der Hauptorte im angrenzenden Pfarrgebiet St. Leonhard und Ruprechtshofen.

1332/34 gelangte Texing mit der Pfarre Ruprechtshofen als Stiftungsgut an die Kartause Gaming, bei der es bis zur Aufhebung des Klosters 1783 als Vikariat blieb. Um 1530 vereinte man die Pfarren St. Gotthard, Kirnberg und Texing, wobei Texing der Wohnort des Pfarrers war, von dem  er die Seelsorge durchführte. Für die Reformationszeit ist an der Straße nach St. Gotthard ein evangelisches Bethaus überliefert, das sich heute noch in dem Flurnamen „der Tempel“ oder „Tempelfeld“ widerspiegelt. Als gegenreformatorische Maßnahme wurde die verfallene katholische Kirche durch die Kartause Gaming wieder aufgebaut und das evangelische Haus geschliffen. An die schlimme Zeit des zweiten Osmanensturms von 1683 erinnert ein steinerner Opferstock in der Kirche, der aus dem Sockel eines Bildstockes gearbeitet wurde: Sein Relief zeigt einen Krummsäbel mit der Inschrift 19. Juli 1683. Die Osmanen waren von Kirnberg bis Steingrub gezogen, wo sie über Nacht ihr Lager aufgeschlagen hatten. Dann griffen sie Texing an und plünderten Dorf und Kirche. Zwischen 1713 und 1717 wurde die aus dem 14. Jahrhundert stammende einschiffige Kirche mit zwei Seitenschiffen erweitert und barockisiert. Das Hochaltarbild zeigt die Glorie des Kirchenpatrons, des Hl. Bartholomäus.

Im Haus Großmaierhof 1 kam am 4. Oktober 1892 Engelbert Dollfuß als uneheliches Kind der Bauerntochter Josepha Dollfuß und des Müllergehilfen Josef Wenninger zur Welt. Als er ein Jahr alt war, heiratete seine Mutter Leopold Schmutz. Engelbert Dollfuß wuchs bei seinem Ziehvater in Kirnberg auf. Sein Geburtshaus ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten. Es dient heute als Museum. Am 14. Juni 1998 wurde das Dr. Engelbert Dollfuß Museum dort eröffnet.  

1971 schlossen sich die Gemeinden Texing,  St. Gotthard und Plankenstein zur Großgemeinde Texingtal zusammen. Das heutige Gemeindegebiet besteht aus den Katastralgemeinden Fischbach, Plankenstein, Sonnleithen, St. Gotthard, Steingrub, Texing und Weißenbach. Insgesamt verwaltet Texingtal 22 Ortschaften. Mit Bescheid vom 7. Mai 1974 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: Ein durch einen schrägrechten schwarz-gold geschachten Doppelbalken geteilter Schild, der in seiner oberen Schildeshälfte in Silber einen schwarzen rechtsgewendeten aufrechten halben Büffel mit goldenem Nasenring, in seiner unteren Schildeshälfte in Rot drei silberne Lilien zeigt.” Die Gemeindefarben Rot-Weiß-Schwarz wurden genehmigt.